Katholiken tun’s; Protestanten nicht - diese alte Regel gilt schon längst nicht mehr: Landauf, landab beteiligen sich auch evangelische Christen an Fasnacht, Fastnacht, Fasenacht, Fasching oder Karneval, manchmal aus Trotz und im Widerspruch zu unsrer Tradition; meist jedoch mit einem großzügigen Augenzwinkern, aus evangelischer Freiheit.
Die Kirche hatte immer Schwierigkeiten mit diesem Brauch, der in den 250 Jahre vor der Reformation auf-kam. Noch heute kennt man in der katholischen Kirche ein Verbot für Erstkommunikantinnen und Firmlin-ge, sich an der Fasnacht zu beteiligen. Ihre Ausschweifungen schienen dem Ernst des Glaubens zu wider-sprechen.
Falsch ist allerdings die Theorie vom heidnischen Ursprung der Fasnacht. Sowohl von Freunden wie von Geg-nern der Fasnacht vertreten, ent-sprang sie den Köpfen des National-sozialismus und ist „nicht aus den Köpfen der Menschen zu streichen“, wie der Freiburger Professor Werner Mezger feststellt. Er weist nach, dass die Fasnacht auf das Christentum zurückgeht. Ein römisches „Narren-schiff“ CARRUS NAVALIS als Namens-patron für „Karneval“ gab es in der Sprache der Römer am Limes nicht.
Den Hintergrund bildet das katholische Fronleichnamsfest. So erklärt sich, dass der Protestantismus wenig Interesse daran gezeigt hat. Fron-leichnam wurde von den Reformierten abgelehnt, die den Protestantismus der Kurpfalz prägten; in Zürich begann er gar mit einem provokativen Wurstessen zur Fastenzeit.
„Die Fasnacht ist in erster Linie ein Spiel der verkehrten Welt. An Fasnacht werden die normalen Verhältnisse auf den Kopf gestellt.“ (Franz Götz) Vor dem Ernst der heiligen Fastenzeit stellt sie als Volksschauspiel die Verkom-menheit und Dummheit vor Augen. Ob sich die Fasnacht an die Ergebnisse der Volkskunde hält, oder eigene Wege gehen wird, ist offen; Unter dem Einfluss der neuen Medien leidet auch sie unter dem Traditionsabbruch.
Im Protestantismus hat das Buch des amerikanischen Theologen Har-vey Cox „Das Fest der Narren“ zu einer neuen Bewertung geführt. Er sieht im Hofnarren, der dem Herrscher auf humorvolle Weise den Spie-gel vorhält, ein Abbild des Christi und einen Nachfolger der biblischen Propheten. Hier knüpfen auch evangelische Narrenpredigten an.
Ole Nymoen: „Wehrpflicht heißt, im Ernstfall für den Staat zu sterben. Ich
rate davon ab“
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*Lieber unfrei als tot: Ole Nymoen würde niemals für sein Land kämpfen und
lieber seine Klappe halten, als eine Waffe in die Hand zu nehmen. Macht er
es si...
vor 1 Tag
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